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Fotografie – Fotograf/in

Der Begriff Fotografie ist klar definiert „…alle Bilder, welche rein durch Licht auf einer chemisch behandelten Oberfläche entstehen.“! Das muss man im Zeitalter der digitalen Fotografie wohl etwas anpassen, aber im Grunde ist es klar.

Auch das Wort Fotograf ist deutlich bezeichnet „… ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Fotografen gestalten statische oder bewegte Bilder für verschiedene Zwecke.“

Ich bin kein Fotograf, denn ich habe diesen Beruf nie erlernt. Ich fotografiere gerne. Nicht immer, aber die Kamera liegt in der Nähe. Ich betreibe keinen Foto-Blog, ich veröffentliche nur ab und zu Fotos auf meinem Blog, weil sie eventuell zum Thema passen, weil ich sie für gut gelungen halte, oder weil ich an einem Projekt teilnehme.
Wenn meine Fotos „gut“ werden (was immer im Auge des Betrachters liegt) ist das meistens Glück, Zufall, Ehrgeiz und immer ein bisschen Bildbearbeitung. Nie, wirklich nie, ist es das technische Verständnis von der Fotografie. Davon habe ich keine Ahnung.

Ich weiß ja worauf ich hinaus will, aber wüsste ich es nicht, würde ich mich spätestens jetzt fragen, was das ganze Vorgeplänkel soll. Ganz einfach – ich erkläre es mit einem Zitat von „Nadar“: „Die Photographie ist eine wunderbare Entdeckung, eine Wissenschaft, welche die größten Geister angezogen, eine Kunst, welche die klügsten Denker angeregt – und doch von jedem Dummkopf betrieben werden kann!“
Und genau das sehe ich mittlerweile überall im Netz. Es wimmelt von Fotografen Foto-Designern und Fotografikern.
Da hat man mal eine Kirsche mit einem Makro-Objektiv auf die SD-Karte gebannt, schon ist man Foodfotograf. Mein Rosenfoto habe ich mit einer Textur auf Photoshop via youtube-Anleitung zusammengefrickelt, jetzt bin ich ein begnadeter Foto-Designer! Und erst die Bilder die ich für meinen „Blog-Outfit“ erstelle, machen mich zum weltbesten Fotografiker!

Mich nervt das langsam und da hilft auch mein Lieblingssatz „Im www muss man ja nicht alles lesen…“ nichts, denn über dieser Blender stolpert man leider überall. Manchmal fühle ich mich, als wäre ich beim DSDS-Casting gelandet, in dem die schrägsten Stimmen teilnehmen, weil Mutti, Vatti oder Freunde gesagt haben, dass sich das gut anhört.

Das musste ich jetzt mal loswerden! Ich hoffe allerdings, dass sich jetzt nicht all die angesprochen fühlen, die das Fotografieren zwar nicht gelernt haben, sich aber doch zu echten Fotografen entwickelt haben!

13 comments to Fotografie – Fotograf/in

  • Tom

    Ich glaub, du siehst das zu verbissen, auch wenn du dich ärgerst ständig über solche Leute zu stolpern.
    Leben und leben lassen. Und wieso glaubst du zu wissen, dass das alles Blender sind? Viele Künstler werden erst nach ihrem Tod berühmt. Gib ihnen einfach noch ein paar Jahre Zeit.

  • Ich weiß, was du meinst. Zugegeben, ich betreibe auch einen Fotoblog, aber das eigentlich nur deshalb, weil ich als ordnungsliebende Jungfrau die Thementrennung mag. Und ich mich nicht zwischen hellem und dunklem Layout entscheiden kann. Aber deshalb halte ich meine Fotos noch lange nicht für große Kunst. In der letzten Zeit habe ich auch immer mal wieder den Kopf darüber geschüttelt, wie wichtig sich manche nehmen. Aber nun gut, es hilft vermutlich nichts anderes, als wirklich darüber hinwegzulesen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Man muss sich übrigens auch nicht als Fotograf/Fotodesigner/etc. bezeichnen, um mich den Kopf schütteln zu lassen. Denn etwas anderes fällt mir zu Bildkommentaren a la „Das Bokeh finde ich gut, aber noch nicht gut genug. Sieht nach „Kitobjektiv“ aus, sorry. […] Die hellen Bokeh-Punkte sind zu hell.“ irgendwie auch nicht ein.

  • FrauOlsen

    @ Tom: Eigenartig, dass das keiner bei zu Guttenberg gesagt hat. Der hat sich auch mit fremden Federn geschmückt und ist bis aufs Letzte auseinander genommen worden. Bei Otto Normalverbraucher ist das dann wohl ok?!
    Wieso ich glaube das zu wissen? In den ich mir die Fotos ansehe! Da macht mein Sohn wirklich bessere Bilder mit seiner Kidizoom-Kamera!

    @ Frau Margritli: Ich bin mir nicht sicher, ob du tatsächlich weisst was ich meine…., Fotograf und Fotodesigner (zusammenschrieben) sind Lehr- und Studiumsberufe. Und immer mehr Menschen nennen sich Fotografen, ohne den Beruf gelernt zu haben oder zumindest das fotogtafische Grundkönnen zu beherrschen. Ich finde das irgendwie unfair.
    Aber diese Kommentare sind ja echt der Knaller, da fällt einem wirklich nur noch die Kinnlade runter!

  • Tom

    @FrauOlsen: Was hat Guttenberg denn jetzt damit zu tun? Der hat „geklaut“. Wenn ich ein noch so schlechtes Bild mache und es in mein Fotoblog stelle, klaue ich nichts. Ich überschätze mich vielleicht, andere sehen meine „Kunst“ vielleicht eher als „Müll“, aber das hat nichts mit Guttenberg zu tun.
    OK, Finn macht andere Fotos. „Besser“ ist wieder subjektiv. Ich halte auch ne Menge offizieller Kunst für Müll. Deshalb kann ich aber nicht sagen, dass es Müll ist. Andere Menschen sehen es anders.

  • FrauOlsen

    @ Tom: Eben! Menschen, die sich Fotografen/innen nennen, diesen Beruf aber nicht gelernt haben und auch die einfachsten Grundkenntnisse dieses Handwerks nicht beherrschen, klauen auch. Das wäre genauso als würde ich mich jetzt Malermeister nennen, nur weil ich schon mal ein paar Wände gestrichen habe.

  • Doch, doch, ich verstehe schon, was du meinst. Diese Unfairness ist meiner Meinung nach nicht zu bestreiten.
    Wobei es teilweise schwierig ist. Es ist schließlich jedem selbst überlassen, ob er eine richtige Ausbildung (egal worin) macht, oder sich das Wissen selbst aneignet. Es fällt in diesem Bereich einfach leichter. Schließlich würden sich kaum Menschen von einer Friseuse die Haare schneiden lassen, die sich das selbst beigebracht hat. Ob mein Dienstleister nun aber eine Fotografenschule besucht hat oder nicht, ist ja erst einmal egal. Solange mir das Ergebnis gefällt – und das ist nicht abhängig von der Quelle seines Wissens. Aber das ist ja nun wieder nur subjektiv.
    Objektiv gesehen hast du aber Recht: es bezeichnet sich doch wohl auch keiner als Koch, nur weil er ein Hobbykoch ist. Egal wie lecker das Essen auch sein mag.
    (Ist jetzt klar, dass ich verstehe, was du meinst? Argl. Schreiben ist schwer. )

  • Tom

    @FrauOlsen: Ach das meinst du. Dann würde ich aber eher Wulff ranziehen. Der nennt sich ja auch Bundespräsident und…
    Ist aber in meinen Augen kein Klauen sondern Selbstüberschätzung oder einfach nur Unkenntnis über die genaue (rechtliche) Bedeutung von „Fotograf“. Trotzdem nichts worüber ich mir den Kopf zerbreche.

  • FrauOlsen

    @ Frau Margritli: Ok, dann hab ich dich missverstanden.
    Aber wieso würdest du dir nicht von einem Menschen die Haare schneiden lassen, der das ganz toll kann, es aber nicht gelernt hat?
    Mir geht es ganz klar um die Bezeichnung! „Fotograf“ und „Fotodesigner“ sind durch Ausbildung und Studium geschützte Bezeichnungen! Ebenso wie Maler, Tischler, Friseur, Kaufmann etc. und heutzutage kommt einfach jeder daher und meint sich als etwas bezeichnen zu können, was er nicht ist.

    @ Tom: Man braucht sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, das tue ich auch nicht, aber ich finde es eben unfair und wollte das auch mal äussern.

    Ganz generell finde ich die menschliche Scheinheiligkeit – in die ich mich (traurigerweise) voll und ganz mit einschliesse – ziemlich unschönt. Auf der einen Seite heisst es: „Der hat sein Amt aufgrund von Betrug ergaunert und gerade Politiker sollten eine Vorbildfunktion haben!“, aber auf der anderen Seite: wenn der „Normalo“ sich mit einer Bezeichnung schmückt, die er nicht entsprechend erworben hat, dann ist das ok.

  • Ich denke hier bestehen ein paar Missverständnisse:
    Die Begriffe sind (in Deutschland) geschützt für eine gewerbliche Berufsausübung. Die Verwendung im privaten oder künstlerischen Bereich ist davon nicht betroffen. Beispiel: Jemand der Bilder malt, darf sich als Maler bezeichnen (im Sinne von van Gogh, als künsterlisch) und diese auch verkaufen. Er darf sich jedoch nicht gewerblich als Maler (Handwerk) bezeichnen. Ähnliches gilt übrigens auch für Köche. Wenn ich das Zubereiten von Speisen drauf habe (auch wenn nicht ;-)), darf ich als „Koch“ arbeiten. Die Leute werden mich auch als Koch bezeichnen, ich darf nur nicht meine Dienste als Koch (gewerblich) anbieten und mich dabei als Koch bezeichnen.

    Wenn ich Bekannten gegenüber damit prahle, dass ich Herrn Olsen kenne und ihn für einen guten Fotografen halte, dann ist das keineswegs eine Verletzung des Schutzes des handwerklichen Begriffs.
    Natürlich darf man sich keine Visitenkarten machen und „Fotograf“ draufschreiben, sondern da sollte man dann „Künster (Fotografie)“ verwenden, es sei denn man ist mindestens Geselle in diesem Handwerk. Eine Alternative dazu ist „Amateurfotograf“ zu verwenden.
    Soweit zur Begriffsklärung.

    Und ja, ich stimme Dir prinzipiell in der Aussage Deines Artikels zu. Dazu würde ich gerne noch ein paar Worte verlieren, das aber später, ich muss erstmal los.

  • FrauOlsen

    @ Maex: Ich bin gespannt auf deine weiteren „paar Worte“ und stimme jetzt schon mal deinem vorletzten Absatz voll und ganz zu!

  • Ja, der Maex hat recht.
    Und dann kommt noch hinzu, dass es eine duale Ausbildung zum Fotografen oder Koch, wie in unserer Handwerksordnung vorgesehen ist, nirgendwo auf der Welt gibt. Nur in Deutschland ist ein Fotograf ein Fotograf und ein Koch ein Koch. Der Post unten passt dazu!

    http://lebeninjerusalem.blogspot.com/2012/02/nicht-kuchenhilfe-sondern-koch.html

    Was mich aber noch mehr ärgert als die zahllosen namenlosen Knipser, sind Leute wie der Lagerfeld, die auch noch Ausstellungen bekommen und dann -weil ja als Designer sowieso Künstler- auch noch im Fernsehen große Berichte bekommen. Wie vor einiger Zeit die Ausstellung mit Bildern von dem jungen männlichen Modell, mit dem Lagerfeld ein Jahr zusammen gelebt haben soll.
    Wenn man mir einen lecker Knackar…. ins Haus bringt, würde ich auch zu Hochform auflaufen!

  • So, zurück vom Babysitten :-)

    Als Erstes wollte ich zum Thema einen Schwank erzählen, der das was ich später sagen will etwas verdeutlicht. Vor ca 15 Jahren haben wir einen „Webmaster“ gesucht, der uns helfen sollte Firmenauftritte im Web zu realisieren. Beworben hat sich ua. ein Metzger (das sage ich nicht um Metzger herabzuwürden, aber das zeigt die große Spanne zu einem „Webmaster“). Ich habe ihn dann gefragt, warum er das mache will und er meinte weil er es interessant findet und gerne was mit Computer machen möchte und (Bullshit Bingo) weil er damit glaubt seine Kreativität besser ausdrücken zu können. Ich habe ihn dann gefragt, ob er denn eine Homepage hat und die Antwort war „Nein, ich weiss immer nicht was ich da drauf machen sollte“. Soviel zur Kreativität.

    Und ich denke das ist auch die Triebfeder in dem von Dir angeschnittenen Thema. Die Leute wären gerne „kreativer“ und würden sich gerne besser „ausdrücken“. Früher war das komplizierter. Da hat man entweder eine realiv teuere Kamera und jede Menge relativ teuere Filmrollen mitgeschleppt und wusste trotzdem nicht was rauskommt. Ich hab für 5 Wochen Südostasien damals 700 Dias verballert. Und dann bin ich heimgekommen und es war jede Menge Arbeit sie zu sortieren und zu rahmen. Und dann hast Du Dias und – auch wenn „nur“ 300 „gute“ übriggeblieben sind, wer treibt schon den Aufwand mit Projektor und Leinwand und welche Freunde sitzen dann gerne 2 Stunden da und schauen sich das an. Heute habe ich sie mit viel Arbeit auch digital. Dennoch ist die Qualität nicht so toll und man müsste sie erst massiv bearbeiten, bis sie brauchbar sind. Und: viele meiner Fotos von denen ich damals fand, dass sie richtig genial sind (und es vielleicht auch waren) sehe ich nach heutigem Stand als eher durchschnittlich an und mache auch als eher schlecht.

    Viele Leute hatten damals aber wenn, dann nur so eine Ritsch-Ratsch Knipse. Damit lies sich gleich noch viel weniger anfangen und man musste Fotoalben kleben, die auch keine sehen wollte und wer läuft schon immer mit einem Fotoalbum rum.

    Heute ist es anders. Heute haben fast alle Mobiles schon recht hochwertige Optiken und Chips und für 20€ (ich hab mit zum Spaß so ein Teil gekauft zum immer im Rucksack dabei haben, weil ich damals kein Fotohandy für mal eben was festhalten hatte) gibt es Digitalkamera, die machen knackig gute Bilder.
    So, an den Rechner angesteckt 08/15 Bildverbesserungsprogramm drüber gejagt und ins Web geladen (flickr, picasa, Facebook, …) und schon kann man visuell mit Leuten kommunizieren.
    Das Tolle: die Qualität der Automatismen ist so hoch, dass man „früher“, als es noch analog war, eine Profiausrüstung und eine abgeschlossene Ausbildung brauchte um das hinzukriegen.
    Investiert man nun heute ein bisserl mehr und geht auf eine DSLR und ein halbwegs gutes Objekiv und investiert in einen Adobe Lightroom und ist bereit sich mehr als 5 Minuten einzuarbeiten, erreicht man eine Qualität des fertigen „Produkts“, die das was Profi-Fotografen vor 20 Jahren „so im Schnitt“ erreichen konnten (ich spreche hier jetzt nicht von hochbezahlten und hochspezialisierten Vollcheckern, sondern dem Profi-Fotografen um die Ecke) in den Schatten stellt. Die Software in der Kamera und beim Nachbearbeiten ersetzt mittlerweile das, was die Fotografen früher an handwerklichem Können, Kreativität und Ausrüstung einsetzen mussten.
    Wenn nun ein Amateur ein halbwegs gutes Auge hat kommen eben überdurchschnittliche Fotos zustande und wenn er dann noch ein bisserl Muse oder auch Glück hat, schießt er ein Hammerbild. Da auch die Fotos selbst nichts mehr kosten, kann man auch nach Belieben draufhalten. Steff und ich sind nach einer Fototour über die Wiesn (Nachmittag und Nacht) mit gemeinsam fast 1000 Fotos nach Hause gekommen. Das Karussell bewegt sich schnell, das Licht ist schlecht. Mach ich halt 20 Fotos und such mir in Ruhe zuhause das Beste aus. So und nicht anders haben es richtig gute Fotografen auch früher schon gemacht. Das war für die auch nicht wirklich teuer, für Lieschen Müller schon. Heute ist es das nicht mehr.
    Viele Fotos zu machen hat auch einen Lerneffekt. Das Auge wird besser. Man merkt hinterher „aha in dieser Situation es so zu machen gibt ein gutes Bild, wenn ich aber das versuche geht das gar nicht“. AUch das führt IMHO dazu, dass die Leute immer bessere Fotos machen und dass damit auch der Durchschnitt der Qualität der Fotos insgesamt angehoben wird.
    Alleine bei flickr werden 5000 Uploads pro Minute verzeichnet, das sind 2.5 Milliarden Bilder pro Jahr. Und flickr ist nicht die einzige Foto-Community.

    All das führt natürlich dazu, dass es jede Menge Bilder gibt, die verglichen mit 08/15 Aufnahmen und verglichen mit einem Stand von vor nur 3 Jahren exorbitant gut sind. Dass das die Leute zu Höhenflügen veranlasst darf man ihnen vielleicht noch nicht mal wirklich übel nehmen.
    Ich hab vor ca 6 Jahren mit meiner damals echt teueren Sony DSC-F828 und einer Makrolinse 2 Stunden lang gekämpft und Bienen und Wespen auf Blüten gejagt. Die eher spärliche brauchbare Ausbeute habe ich dann versucht mit dem gimp (Photoshop für Arme ;-), aber ich mag ihn immer noch) noch zu verbessern.
    Danach fühlte ich mich voll wie der King, weil es echt (glaube ich) geile Fotos sind. Letzt‘ habe ich zufällig irgendein Gemeinschaftsalbum gesehen, die hatten an die 1000 solche Bilder in dieser Qualität. Das war dann eher deprimierend.

    Gerade heute habe ich folgende Bilder von Cristina Otero gesehen:
    http://www.mymodernmet.com/profiles/blogs/cristina-otero-tutti-frutti-self-portraits
    Die sind IMHO ziemlich der Hammer, wären aber vor ein paar Jahren für einen Amateur so gut wie unmöglich gewesen.

    Langer Rede kurzer Sinn: die Technik erlaubt heute jedem richtig gute Fotos zu machen. Die Leute sind begeistert und überschätzen sich vielleicht selbst, weil auch ihnen das gelingt, was *früher* sehr viel schwerer war. Klar, dass sie sich dann als „tolle Fotografen“ sehen und glauben den Leuten Ratschläge geben zu müssen, wie sie es „richtig“ machen, so wie sie.
    Und damit ja, ich stimme Dir zu, dass sich viele viel zu wichtig nehmen uns masslos überschätzen, aber ich kann eben auch verstehen woher das rührt und dass sie manchmal eher Opfer als vorsätzliche Täter sind :-)

    Und in gewisser Weise sehe ich das aber auch als ein Ausdruck unserer Zeit. Man sagt den Leuten nicht, wenn sie schlecht sind. Selbst ich nicht immer :-P Es ist halt schwer zu sagen „das war echt grottenschlecht, aber hey, es macht *Dir* so viel Spaß, das ist doch das wichtigste“. Zwei Wochen später stehen sie bei DSDS im Fernsehen, Deutschland liegt vor Lachen auf dem Boden und die Betroffen verstehen es nicht weil „alle meine Freunde und die Familie hat gesagt ich singe gaaanz toll. Die sind doch blöde in der Jury“.

  • FrauOlsen

    @ Petra: Ich bin sehr froh, dass Deutschland dieses duale Ausbildungssystem hat. Gerade der Artikel aus Tel Aviv zeigt doch, wie „intelligent“ wir die Sache anstellen. Wer Erzieher werden will, muss einfach in der Schule z.B. ein bisschen Pädagogik beigebracht bekommen. Ein Mensch, der nach seiner Nachtschicht in der Bar Kinder betreut ist vielleicht kein schlechter Kindergärtner, aber wirklich begeistert wäre ich von davon nicht. Wahrscheinlich möchte der arme Kerl nur noch ins Bett eventuell ist er irgendwann durch Müdigkeit und Stress im „Vorjob“ so genervt, dass er quängelnde und schreiende Kinder nicht gut verträgt…
    Und über Herrn Lagerfeld mag ich gar nicht erst sprechen!

    @ Maex: Wir bräuchten auch mal einen Babysitter, könntest du… vielleicht…

    Also, gerade dem zweiten Teil deiner Ausführungen gebe ich von vorne bis hinten Recht! Allerdings reden wir generell doch wieder ein bisschen an einander vorbei.
    Diesen Beitrag habe ich nur geschrieben, weil ich es unfair finde, dass es Menschen gibt, die sich Fotograf, Fotodesigner oder Fototechniker nennen – obwohl sie nichts davon gelernt haben – und man, wenn man ihre Bilder betrachtet, sofort sieht, dass sie von dem Handwerk KEINE Ahnung haben. Natürlich gibt es Kunstformen der Fotografie – wie z-B. zur Zeit dieser Polaroid-Hype – die für manche Menschen nicht unbedingt nachvollziehbar ist, aber ich rede wirklich von technisch schlechten Fotos, die auf Community Seiten wie flickr, fotocommunity o.ä. mit positiven Kommentaren von Freunden überhäuft werden. Und solchen Leute meinen dann, dass sie dazu berechtigt sind, sich Fotograf zu nennen.
    Wie gesagt, das können Sie gerne tun, ich findes es aber eben unfair!

    Ich habe den Leuten früher immer gesagt, wenn etwas schlecht war, das tue ich (leider) heute auch nicht mehr, aber bevor ich etwas an einem Bild suchen muss, was mir gefällt um dann ein Lob auszusprechen, sage ich lieber gar nichts!
    Herr Olsen muss allerdings damit leben, dass ich es ihm sage wenn mir ein Bild nicht gefällt, oder sich mir der Sinn nicht erschliesst!
    Oder meine liebe Freundin Anne: sie hat einen ganz anderen Beruf erlernt, aber von 50 ihrer Fotos finde ich vielleicht zwei oder drei dann nicht so gelungen! Aber sie kann es eben auch!

    Die Bilder von Christina Otero sind übrigens der Hammer! Die kann es perfekt!

    Ich muss noch etwas nachtragen: Menschen wie Herr Olsen oder auch Frau Margritli, machen größtenteils wunderschöne Fotos und haben sich ihr Hobby selber soweit beigebracht. Aber – von Herrn Olsen weiß ich es, bei Frau Margritli unterstelle ich es einfach – beide würden sich nie ein „Fotograf/in“ oder ein „Fotodesigner/in“ auf Ihren Blog pflastern.

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