Vor einigen Monaten hat vor der Schule unseres Sohnes ein fremder Autofahrer versucht eine Schulkameradin in sein Auto zu locken. Dies ist glücklicherweise schief gelaufen, da das Mädchen gleich laut angefangen hat zu schreien. Allerdings hat dieser Vorfall die Schule auf den Plan gerufen und gestern Abend fand eine Veranstaltung zum Thema Sexuell motivierte Gewalt und die präventive Erziehungsgrundhaltung durch die Polizei Wuppertal statt.
Grundsätzlich will ich vorher dazu sagen, dass ich das Angebot ganz toll finde und ich auch nicht vergesse, dass die Referierenden ihre Zeit neben ihrem harten Job „opfern“ um anderen zu helfen, aber…
…ich durfte gestern einer ca. 1 1/2 stündigen PowerPoint-Präsentation beiwohnen, die mir (fast) nichts gebracht hat, von Gähnanfällen und Rückenschmerzen begleitet war und mich mit tausend Fragen zurückgelassen hat.
Ich hätte mir eine offene Diskussion zu diesem Thema gewünscht. Ich bin mir sicher, dass viele Eltern nach der Präsentation noch sehr sehr viele Fragen gehabt hätten, doch durch die Länge des PowerPoint-Vortrages und den damit verbundenen Ermüdungserscheinungen hat keiner mehr gewagt die anderen Eltern eventuell länger aufzuhalten.
Auch waren diverse Aussagen für mich einfach nicht nachvollziehbar. Uns wurde ein fiktiver Fall vorgestellt in dem es um Klein-Peter und den alten Herrn Brock aus dem Kleingarten ging. Der nette Herr Brock, den noch die Eltern des kleinen Peters aus ihrer Kindheit kennen und der gerne mal Äpfel verteilt und die Kinder durch seinen Schrebergarten flitzen lässt. Was Herr Brock tatsächlich für ein Typ war, kann man sich ja jetzt sicherlich denken, trotzdem hatten die Eltern, die ihn fast ihr ganzes Lebenlang kannten, Vertrauen zu ihm….! Beim Thema, mit wem (Nachbarn, Eltern von Klassenkameraden) kann ich mein Kind denn überhaupt im Auto mitfahren lassen. Die Antwort war ganz einfach: mit dem, dem man auch vertraut. Wie war das noch mit Herrn Brock??!!
Zum Thema Internet wurde gesagt, dass es sinnvoll ist Kindersicherungen „einzubauen“, auch wenn die Kinder es sicherlich schnell raushaben werden, diese Sicherungen zu umgehen. Gleichzeitig wurde gesagt, dass man unbedingt das Surfverhalten der Kinder über die Chronik kontrollieren soll. Wenn ich ein Kind habe, dass meine Sicherungen umgehen kann, dann wird es noch schneller wissen, wie man eine Historie löscht und nicht jedes Elternteil hat einen IT-ler zur Hand, der weiß wie man die eigenen Kinder computertechnisch am Besten austrickst.
Am Ende wurden wir mit einer Broschüre verabschiedet, in der die gesamte Präsentation nochmal anders dargestellt war und ich kann für mich nur den Schluß ziehen mein Kind noch stärker aufzuklären und es noch intensiver auf die Gefahren des Lebens vorzubereiten ohne ihm Angst vor Allem und Jedem zu machen!
PS: Wusstet ihr, dass Kinder mit Eintritt in die Schule unbedingt in der Lage sein müssen ihre Körperteile richtig zu benennen?
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