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Nachdenklich!

Finn ist mal wieder krank. Husten, richtig böser Husten. Laut Kinderärztin allerdings keine Bronchitis, aber es hört sich schrecklich an und tut mir selber schon weh!

Also habe ich Montag und Dienstag Home-Office gemacht. Herr Olsen musste dann Mittwoch ran, da ich das Gefühl nicht los wurde, dass mein Chef es so gar nicht witzig findet, wenn ich weiterhin zu Hause bleibe und von dort arbeite. Und das obwohl wir es von vornherein so besprochen hatten…
Das macht mich extrem nachdenklich. Wo, wie und was kann ich eigentlich noch arbeiten, wenn ich eigentlich für mein Kind da zu sein habe? Wahrscheinlich kann keiner nachvollziehen, wie schrecklich es für mich war, ihn heute wieder in die Schule zu schicken. Aber was soll ich machen? Wieder meine Arbeit verlieren? Ok, wir könnten uns das „leisten“, aber nur zu einem ziemlich hohen Preis.

Warum ist es in Deutschland nur so verdammt schwer einen Familien- und Kinderfreundlichen Arbeitsplatz zu finden? Oder einen Arbeitgeber, der einem kein schlechtes Gewissen macht, wenn man Zuhause bleiben muss. Es ist ja nicht so, dass ich dann Däumchen drehe. Ich habe ein Notebook, E-Mail, Telefon, Fax, Drucker und Scanner. Mein Kind ist schon auf der Ganztagsschule, damit ich eben in der Lage bin auch mal länger als 4 bis 5 Stunden zu arbeiten und nicht 12 Wochen Urlaub im Jahr brauche um die Schulferien abzudecken. Trotzdem wird einem das Arbeitsleben extrem schwer gemacht und bringt mich dazu meinen Sohn mit Dauerhusten in die Schule zu schicken und der Lehrerin einen Zettel zu schreiben, in dem ich sie bitte mich im Büro anzurufen, wenn der Husten meines Kindes den Unterricht zu sehr stört.

Das gefällt mir ganz und gar nicht! Es macht mich traurig und wütend zugleich und doch könnte ich es nur ändern, wenn ich aufhöre zu arbeiten und so lange das Heimchen hinter dem Herd mime (was jetzt nicht abwertend gemeint ist!), bis Finn alt und selbstständig genug ist um allein bleiben zu können. Aber wann wird das sein??

Mein ehemaliger Chef war Türke (mittlerweile ist er Deutscher) und hatte eine völlig andere Einstellung Familie und Kindern gegenüber. Wenn Finn krank war, war er krank und ich hatte so lange im Büro nichts zu suchen, bis es ihm wieder besser ging. Und da konnte ich kein Home-Office machen, da habe ich mir mein schlechtes Gewissen schön selber machen können! Auch hat er hat sich immer erkundigt wie es meinem Kind geht. Leider hat er sich entschieden seinen Vorstandvorsitz aufzugeben und das Büro wurde nach Bonn verlagert.
Die nächsten Chefs (ein absolutes Dream-Team) waren dagegen schon wieder eine Katastrophe. Was durfte ich mir anhören, als ich zwei Tage nicht arbeiten konnte, weil Finn eine Mandelentzündung hatte: „Also Frau Olsen, wenn Sie nicht da sind, müssen wir alle darunter leiden!“
Wenn es abzusehen war, dass Finn länger ausfallen würde, sind wir 150 km auf der A1 gefahren und haben ihn meinen Eltern übergeben. Wir haben hier nun mal niemanden, der ihn betreuen könnte und weil es eben so ist, wie es ist müssen wir ihn nun mal in Bremen unterbringen. Schön ist das nicht, Oma und Opa ein krankes Kind auf die Augen zu drücken, mal ganz davon abgesehen, dass man sich fühlt als würde man ihn abschieben.

Vielleicht mache ich mich als Arbeitsvermittlerin für Mütter selbstständig und ziehe durch das Bergische um bei den Unternehmen um Kinderfreundlichkeit und Mütterverständnis zu werben. Unsere Kinder, ihr Lieben, sind nämlich eure Angestellten und Rentenerarbeiter (auch wenn nicht viel davon bleibt) von morgen….

22 comments to Nachdenklich!

  • Und genau das ist einer der Gründe, warum ich mir noch immer nicht vorstellen kann, ein Kind zu bekommen. Ich weiß nicht, wie ich einen Job, der mir Spaß macht und zum Familienunterhalt beiträgt, mit einem Kind, für das ich da sein wollen würde, miteinander vereinbaren sollte.

    Ich kann deine Bedenken und Sorgen verstehen, aber eine Lösung habe ich natürlich nicht parat. Gute Besserung für Finn und einen Trostknuddler für dich.

  • Hast Du eine Idee, wie ein kinderfreundlicher Arbeitsplatz aussehen könnte?
    Spontan würde mir als Arbeitgeber nur einfallen, jede Frau mit Kind redundant zu besetzen. Blöde nur, dass wenn beide anwesend sind, eine der Damen Däumchen dreht.

  • Jau, letzte Woche wurde Emily krank, aber so richtig mit über 40 Grad Fieber und als ich meinem Chef am Telefon sagte, dass ich zu Hause bleiben müsse, da sagte er doch glatt, dass er dafür eine Bescheinigung haben wollte!!! Also ährlich, keine gute Besserung oder so, nein, nur nach der bescheuerten Bescheinigung wurde gefragt. Ich meine das ist doch selbstverständlich, dass ich den Wisch habe. Das weiß man als berufstätige Mutter nun wirklich. Nun gut, aus Rache habe ich mir dann auch die Grippe geschnappt und bin somit ganze zwei Wochen zu Hause geblieben und nicht einmal haben die mich gefragt, wie es uns geht. Das ist doch echt der Hammer.

  • tja, leider wird im Berufsleben oft gelogen und betrogen, wo es nur geht. Gerade bei Vorstellungsgesprächen erzählen Firmen oft das Blaue vom Himmel.
    Wenn man dann mal in Lohn und Brot steht und solch ein von Dir beschriebener Fall eintritt, dann zeigt sich oft das wahre Gesicht.

    Natürlich ist es für ein Unternehmen nicht angenehm, wenn Mitarbeiter ausfallen. Und natürlich ist es eine Art von Wertschätzung, wenn man diesen Mitarbeitern sagt, daß sie hinten und vorne fehlen. Aber krankheitsbedingte Ausfälle (egal ob man selbst oder ein Kind) gehören nun mal zum Leben dazu. Auch zum Geschäftsleben. Ein Chef, der dies nicht weiß oder nicht wissen will, ist kein guter Chef und hat das echte wahre Leben noch nie kennengelernt.

    In Krisen zeigen viele Menschen ihr wahres Gesicht!

  • @Papa Bodehase: Leider gilt das mit dem wahren Gesicht für beide Seiten.

  • Gut, wenn man es neutral betrachtet, ist auch dies möglich.
    Allerdings glaube ich hier, daß Frau Olsen sehr wohl mit offenen Karten gespielt hat.

  • FrauOlsen

    @ Frau Margritli: Erst einmal vielen Dank für den Knuddler und den 1.500sten Kommentar
    Viele Arbeitgeber bieten nach der Elternzeit ja die Rückkehr in den Job an und das geht irgendwie auch immer, aber eben nur „irgendwie“ und das was oft bleibt ist das schlechte Gewissen: entweder dem AG oder dem Kind gegenüber….

    @ Tetti: Oh ja, hab ich! Es sollten ein ans Netz angebundenes Notebook + Handy bereitstehen, so dass man bei einem Bürojob von Zuhause aus arbeiten kann. Es ist zwar etwas anstrengend, wenn man ein krankes Kind neben sich sitzen hat, aber schlussendlich ist es auch nichts anderes, als Kollegen zu haben, die ständig etwas von einem wollen.
    Bei Müttern, die keinen Bürojob haben, sollte die Möglichkeit bestehen, dass der AG sich an einer Zuhause-Betreuung zumindest beteiligt. Sprich eine „Nanny“, die sich in der Krankenzeit um das Kind kümmert. Und nicht zuletzt das Gehalt. Ich habe vor Finn über 26,- Euro die Stunde verdient, in der Teilzeit gibt es einen heftigen Abschlag und man kann froh sein, wenn man für die gleiche Arbeite die Hälfte an Stundenlohn bekommt. Mit Steuerklasse 5, der Hälfte an Arbeitszeit und dann noch mal der Hälfte an Lohn fühlt man sich nicht besonders toll!

    @ Frau Ährenwort: So etwas deprimiert! Als ob einem die Sorge um das Kind nicht genug umtreiben würde. Ich hoffe es geht euch allen wieder gut?!

    @ Papa Bodehase: Natürlich ist es für den AG immer blöd und wirtschaftlich schlecht, wenn ein AN ausfällt. Aber wie du schon sagst, man macht es ja nicht mit Absicht. Und Ausnahmen gibt es – wie überall – natürlich auch. Aber die müssen ein einkalkuliertes Risiko sein.

    @ Tetti: Wie bei Papa schon erwähnt, es gibt überall Leute, die sich asozial verhalten. Aber das darf nicht das Problem der Leute werden, die arbeiten wollen und aus Gründen, wie in meinem Fall, nicht können.

    @ Papa Bodehase: Habe ich, von vorn herein! Es bringt mir ja nichts, das blaue vom Himmel herunter zu erzählen, wenn ich mir ausrechnen kann, dass das nachher zu einer Kündigung führt…

  • Also dazu möchte ich erst mal sagen: Gute Besserung an Finn!!!

    Ich muss zugeben, ich habe keine Erfahrung damit, aber in meiner ehemaligen Firma musste eine Kollegin auch immer mal wieder bei der kranken Tochter daheimbleiben. Ich finde, das ist eben so und damit muss auch der Arbeitgeber einfach leben, denn Kinder sollten zur Gesellschaft einfach dazugehören und da ist es selbstverständlich, dass sich die Eltern kümmern und dafür vielleicht auch mal zuhause bleiben müssen. Gut, warum das jetzt immer die Mama sein muss… Das ist natürlich eine andere Frage, denn die Väter dürfen doch sicherlich genauso? Wir haben aber jedenfalls immer ohne große Klagen die Arbeit von der Kollegin mit erledigt und mal ganz ehrlich, Kinder sind jetzt auch nicht alle drei Tage krank und ob man wegen einem kranken Kind zuhause bleibt oder weil man selber krank ist, ist für den Arbeitgeber doch kein Unterschied, oder seh ich das falsch?

  • FrauOlsen

    Nachtrag: So, da haben wir es. Mein schlechtes Gewissen ist noch schlimmer geworden. Sowohl meinem Chef als auch meinem Kind gegenüber. Hier stapeln sich nämlich gerade Antibiotika, Cortison und Püster (ich glaub die heißen Inhalatoren). Finns Lunge ist zwar frei, aber der Doc geht bei der Dauer und Intensität stark von einer bakteriellen Entzündung aus….

    @ Nele: Vielen Dank, ich habe es ihm ausgerichtet und er hat brav „Danke“ gesagt, obwohl er mit deinem Namen natürlich nichts anfangen konnte
    Najaaaa, so ganz richtig ist das nicht. Kinder sind sehr häufig krank, vor allem in der Kindergartenzeit. Da ist meiner zwar gerade raus, aber so ein Infekt kann einen immer treffen. Diesen Monat musste ich allerdings schon ziemlich oft Zuhause bleiben: Einmal Fieber, dann ein kleines Loch im Kopf und jetzt das. Trotzdem habe ich immer mindestens 4 Stunden täglich von hier aus gearbeitet. Nur heute lass ich es mir von meinen Überstunden abziehen.

    Tja, mein Göttergatte würde sicherlich auch Zuhause bleiben, aber 1. hat der Chef für so etwas gar kein Verständnis und 2. fehlen in der Abteilung mittlerweile zwei oder drei Leute, deren Arbeit mein Mann auch noch irgendwie auffangen muss. Und den Job des Hauptverdieners zu riskieren ist mit Kind, Haus und Auto nicht besonders schlau.

    Ich kann auch Kollegen gut verstehen, die vielleicht genervt von dem häufigen Fehlen einer Kollegin sind, aber heutzutage kann man verdammt viel von daheim aus machen und muss so wenigstens nicht die ganze Belastung auf den Schultern der Kollegen abladen. Nur sind sehr viele Arbeitgeber leider nicht bereit dazu, ein wenig mehr für die entsprechende Ausrüstung zu investieren um dafür nicht einen Komplett-Ausfall in Kauf zu nehmen.

  • @Sabine: Wenn ich mir das Geschreibe und Gezetere hier durchlese, so sehe ich nur eine Lösung: Eine kinderfreundliche Gesellschaft/Firma überweist deinem Manne das 1.5-fache seines Gehaltes und Du bleibst zu Hause bis das jüngste Kind 10 Jahre ist.

  • FrauOlsen

    @ Tetti: Das nenne ich mal einen richtig qualifizierten Kommentar…
    Und natürlich von jemandem der kein/e Kind/er hat!!

  • Sabine, das mit Mama/Papa war ja jetzt auch gar nicht auf eure konkrete Situation gemünzt, sondern eher generell gemeint (ich habe bislang noch NIE irgendwo gehört „Nein, DER Kollege kommt heute nicht, der hat ein krankes Kind zuhause“).

    So zu tun, als würden Mütter von kranken Kindern sowieso die ganze Zeit nichts leisten, ist natürlich ziemlich albern…

  • @Sabine: Ich lese hier Folgendes aus deinen Beiträgen. Du hast ein schlechtes Gewissen. Warum?

    1.) Du kannst dich nicht um deinen Sohn kümmern, da du arbeiten must (das Wollen zählt hier nicht)
    2.) Du lässt deine Kollegen und deinen Chef im Stich … (die müssen einen Teil deiner Arbeit übernehmen oder für Ersatz sorgen)
    3.) Dein Ehemann muss den Alleinverdiener machen.

    Da war mein Vorschlag eineLösung.

    Und statt sich mit dieser auseinanderzusetzen, kommt eine Bemerkung zu meiner Person.

    Kann ich auch: Du redest doch nur so, weil Du nur Arbeitnehmerin bist. Die Bemerkung Frau verkneife ich mir.

  • FrauOlsen

    @ Nele: So habe ich es auch nicht verstanden. Aber ich kann ja nun mal nicht für andere sprechen, sondern mit nur denken, dass es eben oft ähnliche Gründe haben könnte, wie bei uns…

    @ Tetti: Ich finde die Worte „Geschreibe und Gezetere“ ziemlich destruktiv, damit deklassierst du die Leute, die hier ihre Meinung und Erfahrung zu der Sache beitragen als Menschen, die heulen, jammern oder lamentieren etc.. Nennst du das eine Auseinandersetzung damit?
    Dein/e Vorschlag/Lösung ist undurchführbar und das weißt du auch, daher bleibt einem nichts anderes übrig als es als reine Ironie aufzufassen.
    Und nein, ich rede nicht nur so, weil ich nur Arbeitnehmerin bin, sondern weil ich der Meinung bin, dass den Unternehmen weniger Schaden durch Krankheitszeit entsteht, wenn qualifizierte Arbeitnehmerinnen im „Notfall“ von überall aus arbeiten könnten, als komplett auszufallen und die Arbeit entweder liegen bleibt, oder andere sich noch darum kümmern müssen.

    Nur damit du den Unterschied mal siehst:

    Laut meinem Ex-Chef läuft es in der Türkei genau so! Da werden die Kinder der Angestellten sogar von den Unternehmen in die Schule, den Kindergarten gebracht und wieder abgeholt, sollte es mal früher losgehen oder länger dauern müssen. In den Niederlande haben die Kindergärten bis 18:00 / 19:00 Uhr geöffnet und in Skandinavien ist die Kinderbetreuung fast durchgängig in staatlicher Hand und mit halb- und ganztägigen Kindertagesstätten sowie Freizeitheimen mit Nachmittags- und Ferienprogrammen für schulpflichtige Kinder ausgestattet. Und und und. Deutschland und seine Wirtschaft sind vielen Ländern gegenüber um etliche Jahre hinterher.

  • Tom

    Also ich bin auch als kinderloser Single auf deiner Seite und denke, dass Deutschlands (Arbeits)welt nicht wirklich kinderfreundlich ist. Es geht viel zu sehr ums Geld. Alle haben Angst etwas zu verlieren oder zu wenig zu bekommen. Alles muss sofort erledigt werden. Wenn dann fertig ist, schauts die nächsten 3 Wochen niemand an. Ne, also da bin ich raus. Wenn man dann schon einen Job hat, der fürs Homeoffice geeignet ist, ist das doch das beste was einem Chef in dieser Situation passieren kann. Natürlich wird nicht alles so laufen wie im Büro, aber man ist nicht aus der Welt. Kein Brief oder Fax ist es wert, dafür ein Kind zu quälen. Und dazu zählt für mich auch schon es im Stich lassen zu müssen um ne Präsentation fertig zu machen.
    Da ist die türkische oder überhaupt südländische Mentalität doch eine ganz andere und bessere.
    Ich drück euch die Daumen und wünsch dem kleinen natürlich alles gute, auch wenn er mit meinem Namen auch nichts anfangen kann.

  • Gute Besserung an Finn. Ich hoffe für mich auch inständig, dass Colin für die nächsten Monate nicht mehr als eine Erkältung bekommt. Ich weiß schon jetzt nicht, wann ich die nächste Impfung legen soll, damit falls Colin darauf reagiert ich bei ihm sein kann und nicht ausfalle. Bisher scheint der Chef sehr kinderlieb zu sein. Er fragt auch immer nach ob der Kleine und sein Opa auch gut klarkommen. Ich hoffe doch sehr, dass 1. Colin (für ihn alleine soundso) nicht großartig krank wird und 2. falls doch, der Chef Verständnis hat.

  • FrauOlsen

    @ Tom: Das ist sehr nett von dir, aber ich wollte damit ja nicht erreichen, dass jemand auf „meiner Seite“ ist.
    Mich beschäftigt dieses Thema sehr, da ich gerne beidem gerecht werden möchte und langsam daran verzweifel, wie unflexibel es diesbezüglich in Deutschlands Unternehmen zu geht. Es wäre alles sicherlich nur halb so wild, wenn wir – wie unsere Nachbarin, deren Mutter mit im Haus wohnt – jemanden in der Nähe hätten, der sich dann um Finn kümmern könnte…haben wir aber nicht!

    @ die_schottin: Das kann ich gut nachvollziehen, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass es dem Kind relativ egal ist, wer sich von seinen Bezugspersonen um ihn kümmert. Hauptsache es kümmert sich jemand und zweitens unterschätzen wir oft unsere eigenen Eltern. Man darf nicht vergessen, dass sie uns auch groß bekommen haben, mit all den Krankheiten die wir hatten…
    Würden meine Eltern um die Ecke wohnen, müsste ich mir um all die Dinge keine Sorgen mehr machen. Die haben die Mandelentzündungen von Finn vor seiner OP super gemeistert und Finn war glücklich, dass den ganzen Tag jemand für ihn da war.

    @ Tetti: Bitte entschuldige, dass ich dich so angegangen habe! Du hast mich in einem wirklich blöden Moment erwischt und ich habe schon überlegt, die entsprechenden Stellen wieder aus den Kommentaren zu löschen, aber grundsätzlich meine ich das was ich geschrieben habe! Nur der „Ton“ war falsch!!
    Die letzten 6 Jahre haben mir gezeigt, dass Kinderlose natürlich oft eine völlig andere Einstellung zu Dingen haben, als Paare mit Kindern. Doch nur weil ich der Meinung bin, dass Kinderlose nicht nachvollziehen können, wie verzweifelt man ist, wenn man Angst haben muss wegen der Krankheit des Kindes seinen Job zu verlieren, muss man sich ja nicht im Ton vergreifen. Also noch mal: Es tut mir leid!

  • Conni Z.

    Frau Olsen,

    Sie haben Post in Ihrer Mehlbüx!

  • Tom

    @FrauOlsen: dann anders – ich bin deiner Meinung.

  • Hi liebe Frau Olsen,

    Jetzt komme ich ja mal zum schreiben :-)

    Das ist ein Thema das mir auch durch den Kopf geht, weil ich als junge Frau häufiger als man glauben möchte damit konfrontiert bin.
    Ersteinmal kurz zu mir: Momentan mache ich eine BvB und ab September dann eine Ausbildung. Ich habe einen festen Freund und ich lerne in einem sogenannten Berufsbildungswerk – also einer Einrichtung die Jugendlichen eine reguläre (mit IHK Prüfung und so) Ausbildung ermöglicht, obwohl wir aufgrund unserer Einschränkungen keine Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Soviel dazu ;)

    Bei der Frage nach der Berufswahl habe ich gesagt, dass ich IT Kauffrau lernen will und ich erinnere mich gut an die Bedenken die ich mir dazu (auch jetzt noch!) anhören muss: Nämlich das ich als Frau ja irgendwann Kinder bekommen würde und dann wäre ich aus dem beruf raus und hätte gegen die männlichen Kollegen keine Chancen mehr.
    Ich mein: WHAT?

    Das Thema beschäftigt mich seitdem. Zuletzt habe ich mit einer früher-Ausbilderin-in-der-freien-Wirtschaft-jetzt-Lehrerin diskutiert, die Home-Office als Möglichkeit ablehnt weil sie(!) die dafür nötige Organisation ja nicht hinbekommt und deswegen sei das kein gutes Modell und ich als junger (armer, eingeschränkter) Mensch hätte ja keine Ahnung davon.

    Ich denke das der Weg für deutsche Firmen (und Firmen überhaupt) nur über eine Förderung von Eltern gehen kann, und das heisst für mich auch Home Office. Ich sehe hier beide Teile der Firma in der Pflicht: Den Arbeitnehmer genauso wie den Arbeitgeber.

    In meiner letzten Firma in der freien Wirtschaft (Gastronomie!) hat das super geklappt. Da konnte der Vater auch mal seine Töchter mitnehmen morgens, wenn eh nur vorbereitet wurde für Abends. Ein Kindergartenausfall liess sich so gut kompensieren – auch die freie Arbeitszeit war gut machbar. Das setzte natürlich voraus das wir als Azubis unsere Arbeit auch pflichtbewusst erledigten.

    Was für mich eine Selbstverständlichkeit ist. Vereinbarkeit für Beruf und Familie sollte, meiner Meinung nach, keine Einbahnstraße sein.
    Aber ich denke das im Moment vor allen Dingen Firmen ihren Standpunkt wohl überdenken sollten: Wenn ich daran denke ich könnte jetzt schwanger werden, dann wäre ich froh nicht in der freien Wirtschaft zu sein. Wenn ich daran denke mir einen Job suchen zu müssen und zuzugeben das ich ein Kind habe, graust es mich – eben weil ich die Haltung gegenüber Frauen, Schwangerschaft und Arbeit zuletzt erst bemerkt habe.

    Die Erfahrung die ich gemacht habe ist das ein Arbeitnehmer vor allen Dingen zu funktionieren hat und das bitte fehlerfrei. Natürlich muss ein Arbeitgeber auf Wirtschaftlichkeit und Gewinn achten. Und für mich ist es selbstverständlich das ich dafür im Gegenzug die Kollegin oder den Chef entlaste, wenn es bei denen mal schlecht ist (Krankheit, Kinder, was es halt so gibt).

    Aber diese Art von Geben und Nehmen scheint noch nicht ganz angekommen zu sein, zumindest in der deutschen Arbeitswelt. Meiner Erfahrung nach ist die Motivation gute und hochwertige Arbeit zu liefern deutlich höher, wenn man nicht den Kopf voll hat mit der Frage wie man seine Miete bezahlen soll und wie man das Kind noch unterbringen soll.

    Nur bloss weiter die fehlende Ausbildungsreife und den Fachkräftemangel beklagen.
    Wie meinte meine jetzige Ausbilderin? „Ich verstehe nicht wieso man nicht früher in eine vernünftige Ausbildung der Jugendlichen investiert, bevor sie auf Maßnahmen und Bildungswerke angewiesen sind, die soviel mehr kosten.“.

    Schulterzuckend, aber mit lieben Grüßen,

    Silberaugen

  • FrauOlsen

    @ Silberaugen:
    Das hast du super geschrieben und du sprichst mir – und sicherlich vielen anderen auch – aus der Seele.
    Ein Wort, welches mir sofort aufgefallen ist war in diesem Satz: „…und zuzugeben das ich ein Kind habe..“. Hast du das „zuzugeben“ absichtlich gewählt, oder war es eher ein zufällig gewählter Ausdruck? Ich finde nämlich, das spiegelt alles wieder, woran es heute krankt! Wie traurig ist es, dass man „zugeben“ muss, ein Kind zu haben???!!

  • Hi Frau Olsen und Danke für das Lob :)

    Das „zuzugeben“ war gar nicht absichtlich, aber jetzt wo du mich drauf aufmerksam stimmt es. Erschreckend wie sehr sich eine bestimmte Denke in der Sprache niederschlägt und wie schnell das geht. Und unbewusst.

    Wahrscheinlich finde ich auch deswegen die Aussagen einiger Altergenossinen, die zum Thema Schwangerschaft sagen: „Dann lass ich es halt wegmachen“ immer sehr … weiss nicht. Da sträuben sich mir die Haare. Und das ist kein Einzelfall. Im Grunde ist es mir egal – jeder muss das mit sich ausmachen, aber ich finde die Art wie Sprache hier verwendet wird sehr gruselig.

    Das zugeben trifft imho die ganze Sparte: „zugeben das man Schwanger ist“ oder, mein Favorit: „zugeben das man gerne mal Familie möchte.“. Sollte das nicht irgendwie etwas Natürliches sein, dass mit einem Lächeln begrüßt wird?

    Nachdenklich,

    Silberaugen

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