Das war es nun! Angeblich…, sicher kann man es ja nie wissen.
Gestern war der letzte Auftritt von Mick Hucknall in Deutschland. Alle CDs sammeln sich seit 1985 in meinem Regal (wobei ich „Picture Book“ noch als LP besessen habe) und drei Konzerte habe ich mit live erleben dürfen. 25 Jahre hat mich die Musik von Simply Red begleitet und nach etwas über einhundert Songs bin ich jetzt etwas wehmütig.
Während die Konzerte 2003 in München und letztes Jahr in Köln für mich wahre Erlebnisse waren, war das gestrige eher enttäuschend. Das fing schon mit der Vorgruppe „Martin & James“ aus Schottland an, die können bestimmt toll Gitarre spielen und die Stimmen war auch sehr gut, aber die Musiiiiiik…neee! So’n James „die Heulboje“ Blunt-Verschnitt. Brrrrrr! Die Pause zwischen der Vorgruppe und dem Simply Red Start hat über eine halbe Stunde gedauert, warum weiß ich allerdings nicht, denn Martin and James mussten vor dem Vorhang spielen, hinter dem sich der eigentliche Bühnenaufbau verbarg.
Um kurz nach 21:00 Uhr ging es dann immerhin los, mit den einleitenden Worten vom sonnenbebrillten Mick, dass dies heute ein besonderer Tag wäre, da es das letzte Konzert in Deutschland sei. Die Unmutsäusserungen des Publikums wischte er mit einer Handbewegung und dem Satz „Things have to end one day!“ beiseite und dann ging’s auch gleich los. Die schlechtesten Lieder am Anfang – Schade!! Trotzdem kann man einfach nichts gegen den Gesang sagen, der Mann singt live sogar noch besser, als er auf CD zu hören ist. Ein Lied ging mehr oder weniger in das andere über und erst kurz vor Ende kam Stimmung auf, als er die wirklich guten Songs spielte.
Um zehn vor zehn guckte ich meine Freundin an und sagte „Noch 10 Minuten, dann hört er auf!“ Worauf meine Freundin nur sagte „Er hat Fairground noch nicht gespielt!“
Stimmt, hatte er auch noch nicht und es dauerte auch bis kurz nach zehn, als die ersten Töne anklangen. Aber was dann kam, ließ uns den Mund offen stehen. Der Gesang war eine Katastrophe, es hörte sich nach „keinem Bock mehr“ und bereits acht Monate hinter sich gebrachte Welttournee an. Nochmal Schade! So waren wir um 22:20 Uhr bereits draußen und hörten noch die letzten Klänge des letzten Liedes…
Trotzdem hatten wir einen schönen Abend und ich hätte mich fürchterlich geärgert, wenn ich nicht hingegangen wäre.
Also „Danke“ lieber Mick für 25 Jahre schöne Musik, die mich in allen Gefühlslagen begleitet hat!
Nur eins frage ich mich seit Mai letzten Jahres: „Warum gehen die Leute nicht in eine Kneipe, wenn sie sich unterhalten wollen und warum sitzen die immer direkt neben uns???“
Oh, die Jungs habe ich auch schon 4x gesehen, dachte die gibbet gar nicht mehr….
Konzerte die zur Kneipe werden!
Ich kann dir von meinen letzten Konzerten ähnlich berichten, egal ob Turbostaat, Blood Red Shoes, End Of Green, Papa Roach und Disturbed, um nur einige zu nennen. Es gibt immer Menschen die ein Konzert nicht genießen können, sie quatschen nicht, nein sie schreien sich gegenseitig Dinge in die Ohren, weil die Musik nun mal so laut ist.
Begreifen kann ich das auch nicht.
@ Aquii: Letztes Jahr gab es nur noch ihn und am Ende der Tournee gibt’s sie tatsächlich nicht mehr.
@ NE555: Erst einmal „herzlich Willkommen“ auf meinem Blog und vielen Dank für deinen Kommentar. Es tröstet mich sehr, dass trotz des unterschiedlichen Musikgeschmacks und somit sicherlich auch anderem Publikum, die Leute gleich dämlich sind!
Wobei…ich war einmal auf einem Anthrax Konzert, da wurde nur wild „geheadbanged“ und als mir so ein Koloss versehentlich auf den Fuß stieg, hat er sich sofort entschuldigt und mir als Entschädigung ein Bier ausgegeben!!
Danke, Frau Olsen für, den Gruß nach Widdert.
Anthrax ist auch nicht mein Ding, entweder LoFi in einer kleinen Runde oder richtig groß und gut und nicht ganz preiswert.
Und die Langhaarigen sind nicht böse, die tun nur so!
Auf meinen letzten Konzerten waren es meist junge Mädels um die 20, die „genervt“ haben und ich glaube mit Mitte 40 darf ich das so schreiben.
@ NE555: Aber gerne doch!
Nun ja, Anthrax ist auch nicht mein Ding, aber mein damaliger Freund (ist ja auch schon knapp 20 Jahre her) fand’s toll.
Das kann man absolut so sagen. Da ist das Alter eigentlich wurscht. Bei uns waren es allerdings eher Gleichaltrige und 50+.